Mehr als nur ein Substitut
Kunstleder und beschichtete Textilien sind schon lange nicht mehr nur ein Substitut für Leder, vielmehr bilden Sie inzwischen eine eigene Werkstoffklasse, die aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken ist. Sie begegnen uns in nahezu allen Lebensbereichen. Eins der ältesten dürfte Linoleum sein, das einst vom englischen Chemiker Frederik Walton 1860 entwickelt wurde. Der Name verweist auf das Leinöl, das neben Korkmehl und Jutegewebe der wichtigste Grundstoff für das Linoleum ist. Linoleum setzte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als elastischer Bodenbelag durch. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts blieb es vorherrschend, bevor sich PVC durchsetzte.
Die Entdeckung von PVC 1835 geht zurück auf den französischen Chemiker Henri Victor Regnault, der jedoch nie ein Patent beantragte, weil er die Bedeutung seiner Entdeckung nicht erkannte. Polyvinylchlorid oder kurz PVC wurde erstmalig 1937/1938 patentiert, als Friedrich Klatte eine neue Methode zur photokatalytisch initiierten Polymerisation von Vinylchlorid entwickelte. Es wird vor allem als Hornersatz, für Filme, zur Beschichtung von Textilien, als Kunstfäden und für Lacke verwendet. In die großtechnische Produktion geht PVC zuerst in den USA 1928. Der Begriff Kunstleder als Polstermaterial hält Einzug. Heute sind PVC und Polyurethane die am häufigsten eingesetzten Kunststoffe für die Beschichtung von Textilien.
Die Forschung an beschichteten Textilien und Kunstledern kam in den 1960ern an unser Institut, als man die Entwicklung lederähnlicher Materialien vorantrieb. Insofern blicken wir auf mehr als 60 Erfahrung, die auch Ihnen helfen, neue Werkstoffeigenschaften zu erarbeiten, neue Rohstoffbasen zu erschließen oder ressourcenschonende Technologien zu entwickeln.
In diesem Bereich werden häufig folgende Prüfungen gesucht: