Flexible, polymerbasierte Materialien finden in alltäglichen Bereichen Anwendung, zum Beispiel als Fußbodenbelag oder Wandverkleidung im Bauwesen, als Polster- und Bezugsmaterialien für Möbel oder als Interieur für Kraftfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge. Die für die Herstellung der entsprechenden Materialien verwendeten Polymere weisen überwiegend eine hohe Brennbarkeit auf. Sie müssen deshalb flammhemmend ausgerüstet werden, um den hohen Anforderungen an den Brandschutz zu genügen. In vielen Fällen haben sich Halogenverbindungen als effektive Flammschutzmittel bewährt. Da sie jedoch im Brandfall umweltschädliche und korrosive Gase freisetzen, wird verstärkt nach Alternativen gesucht.
Neben der Wirksamkeit kommerziell erhältlicher halogenfreier Flammschutzmittel in dünnen, flexiblen Kunststoffbahnen werden auch neuartige Flammschutzkonzepte für solche Materialien (z. B. reaktive Flammschutzmittel) untersucht. Weil die Zersetzung und Entzündung von polymeren Materialien ein komplexer, von vielen Parametern beeinflusster Prozess ist, wird für die Charakterisierung des Brandverhaltens unterschiedliche Prüf- und Analyseverfahren genutzt u. a. thermoanalytische Methoden, Cone-Kalorimetrie, LOI-Wert, horizontales und vertikales Brennverhalten. Auf diese Weise soll der Verbrennungsvorgang bzw. die Flammschutzeffekte möglichst umfassend beschrieben werden.