19.10.2018

AIF-FORSCHUNGSALLIANZ MEDIZINTECHNIK NIMMT ARBEIT AUF

FILK-FORSCHUNGS­VEREINIGUNG GRÜNDUNGS­MITGLIED

Unter dem Dach der "Arbeits­gemeinschaft industrieller Forschungs­vereinigungen" (AiF) bearbeiten insgesamt 100 AiF-Forschungs­vereinigungen regelmäßig Forschungs­projekte der Industriellen Gemeinschafts­forschung in den unterschiedlichsten Technologie-, Branchen- und Anwendungsfeldern, viele davon mit Bezug zur Medizintechnik­branche. So wird an Themen wie Biosensorik und -aktorik, Bioinformatik, Diagnostik, Digital Health, Material­entwicklung für die medizinische Therapie und Tissue Engineering geforscht.

Oft genug lassen sich diese Forschungs­aktivitäten, die in den zurückliegenden Jahren auf Grund von Diversifizierungs­strategien entwickelt wurden, nicht am Namen der Forschungs­vereinigungen ablesen.Dieser Umstanderschwert Unternehmen, interessante Medizintechnik-Themen und Forschungs­vereinigungen in der Arbeits­gemeinschaft zu identifizieren und davon zu profitieren.

Aus diesem Grund haben im September 2018 sieben AiF-Forschungs­vereinigungen, die in der Medizintechnik­forschung besonders aktiv sind, die "AiF-Forschungsallianz Medizintechnik" (FAM) gegründet, unter aktiver Beteiligung des FILK-Fördervereins als AiF-Forschungs­vereinigung Leder und Kunststoffbahnen.

Weitere Gründungsmitglieder sind die AiF selbst und Forschungs­vereinigungen DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, Forschungs­kuratorium Textil, Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.), Forschungs­vereinigung Kunststoff-Zentrum FSKZ, Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung und die Vereinigung zur Förderung des Instituts für Kunststoff­verarbeitung in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen.

 


ZIELE

Die Gründung der Allianz bezweckt die Optimierung einer möglichst effektiven Verwertung der für die Medizintechnik und die Gesundheits­wirtschaft eingesetzten IGF-Fördermittel durch Nutzung der Synergien zwischen den FAM-Trägervereinigungen. Zu diesem Zweck verfolgt die FAM folgende Ziele:

  • Hohe Sichtbarkeit der gesamten IGF-geförderten AiF-Forschung im Bereich Medizintechnik,
  • Hohe Sichtbarkeit der im Bereich Medizintechnik tätigen, IGF-Antragsberechtigten Forschungs­vereinigungen einschließlich ihrer Forschungs­schwerpunkte,
  • Informationen über geplante IGF-Vorhaben und laufende IGF-Projekte sowie Transfer der Forschungs­ergebnisse von IGF-Projekten der FAM-Trägervereinigungen,
  • Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen der FAM-Trägervereinigungen zum offenen fachlichen Austausch untereinander und mit externen Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kliniken,
  • konzertiertes forschungspolitisches Wirken zur Erschließung zusätzlicher Fördermittel für die IGF, für vorwettbewerbliche Forschung im Sinne der IGF im Bereich Medizintechnik sowie für Transfer-Aktivitäten der FAM-Trägervereinigungen, beispielsweise gemeinsame Konferenzen oder Workshops,
  • Aufbau und Unterhaltung eines gemeinsamen Netzwerkes, bestehend aus im Bereich Medizintechnik forschenden wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen relevanter Wirtschaftszweige.

ERWEITERUNG DER FORSCHUNGSTHEMEN – EIN ANGEBOT FÜR DEN INNOVATIVEN MITTELSTAND!

"Mithilfe der FAM", so Dr. Michael Meyer, Forschungsleiter am FILK Freiberg, "werden wir der Medizintechnik-Branche eine noch größere Anzahl und vielseitigere, innovationsrelevante Forschungsprojekte vorstellen können, bei denen die Unternehmen eingeladen sind, sich einzubringen und vom direkten Technologietransfer zu profitieren."


ÜBER ANGEWANDTE KOLLAGENFORSCHUNG AM FILK

Kollagen wird in vielen Branchen wie etwa der Pharma-, der Kosmetik­industrie und für die Herstellung von Medizin­produkten eingesetzt. Es kann zu Folien, Fäden, Schläuchen oder 3D Formen verarbeitet werden, um daraus Hämostyptika, Implantate, Drug Delivery Systeme und Zellträger herzustellen. Am Institut werden neue Materialien aus Kollagen und deren Herstellungs­verfahren erforscht und entwickelt. Die Arbeiten werden mit spezifischen analytischen Methoden begleitet.

Themenschwerpunkte sind:

  • Molekularbiologische Diagnostik von Rohstoffen für Kollagenprodukte
  • Kollagenbasierte Materialien für lab-on-a-chip Systeme
  • Additive Fertigung von Medizinprodukten und Biomaterialien
  • Hybride Biopolymer- und Composite-Werkstoffe für Medizinprodukte
  • Funktionalisierung biobasierter Werkstoffe

Dazu hat das Institut in den vergangenen Jahren auch spezifische Kompetenzen auf dem Gebiet der Zellkultivierung aufgebaut. Forschungs­schwerpunkt ist hier die Verarbeitung von Kollagen­aufbereitungen zu dreidimensionalen Polymermatrices für verschiedenste Anwendungs­möglichkeiten in den Bereichen Tissue Engineering und der regenerativen Medizin. Mit Techniken wie dem 3D-Drucken, der Extrusion oder der Gefriertrocknung werden komplexe, poröse, fadenförmigen oder tubulären Strukturen erzeugt und anschließend in Gegenwart von Gewebezellen kultiviert. Weiterhin stehen Untersuchungen zur Interaktion von Zellen mit Materialoberflächen (synthetische, biogene) im Fokus der Forschungs­tätigkeiten.

Änderungen des zellulären Verhaltens nach der Modifizierung einer Oberfläche mit Plasmatechnik oder nach Änderung der mechanischen Eigenschaften sind dabei von besonderem Interesse. Im Zellkulturlabor werden zudem Kollagenmaterialien und andere Medizinprodukte auf Zytotoxizität geprüft und deren Endotoxingehalt bestimmt.

Kontakt

FILK Freiberg Institute gGmbH
Meißner Ring 1-5
D-09599 Freiberg

Fon: +49-(0)3731-366-0
Fax: +49-(0)3731-366-130
E-Mail: mailbox@filkfreiberg.de