AUFGABENSTELLUNG
Das Dach trägt bis zu 20 % zum Wärmeverlust eines Gebäudes bei. Bei Flachdächern bestehen die Abdichtungsbahnen meist aus Polyvinylchlorid (PVC) oder flexiblen Polyolefinen (FPO). Die Vorteile dieser, im Vergleich zu herkömmlichen Bitumenabdichtungsbahnen, ist die Möglichkeit zur Materialeinsparung durch einlagige Aufbringung auf das Dach sowie die Möglichkeit eines Austausches beschädigter Stellen bei Sanierungsarbeiten, da die Dachbahnen aus Kunststoffen verschweißbar sind. Die Verstärkung von PVC- bzw. FPO-Kunststoffbahnen mit Aerogel, einem Superisolator, eröffnet das Potential, die bestehenden Dach-Wärmeverluste von 20 % auf 15 % oder weniger zu reduzieren, wobei die mechanischen Eigenschaften der Kunststoffbahnen erhalten bleiben.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Ziele des Forschungsprojektes sind die Entwicklung der Rezeptur sowie der Verarbeitungsparameter für die Herstellung Aerogel verstärkter Kunststoffbahnen mit verbesserten Wärmeisolationseigenschaften aus PVC und FPO mittels klassischen Kunststoffverarbeitungstechniken wie Extrusion und Kalandrieren. Dabei müssen die Aerogelpartikel schonend in die Kunststoffmatrix eingearbeitet werden, um ihre Isolationseigenschaften durch mechanische Zerstörung bzw. Anlagerung von Wasser oder anderer niedermolekularer Substanzen, wie z. B. Weichmacher oder Stabilisatoren, nicht zu verlieren. Am Ende soll ein Prototyp einer Dachfolie aus PVC und FPO mit deutlich verbessertem Wärmeisolationsprofil entstehen.
NUTZEN | AUSBLICK
Gelingt es, flexible, mit Aerogel verstärkte Kunststoffdachfolien auf Basis von PVC- bzw. FPO zu entwickeln, würde das nicht nur direkte wirtschaftliche Effekte mit sich bringen wie jährlich Heizkostenersparnisse durch geringeren Wärmeverlust, sondern auch einen Beitrag zu Reduzierung der CO₂–Emission von Gebäuden leisten und somit zur Umsetzung des Klimaschutzprogramms 2030 direkt beitragen, denn der Gebäudesektor ist für ca. 14 % der CO₂–Emissionen in Deutschland verantwortlich.
FORMALE ANGABEN | PROJEKTBEARBEITER FILK | PROJEKTPARTNER |
Programm: INNO-KOM Förderkennzeichen: 49MF210041 Projektbeginn: 06.2021 Laufzeit: 27 Monate | Dr.-Ing. Mandy Gersch Dr. Kristin Trommer | keine |