AUFGABENSTELLUNG
Der Prozess des Lederprägens und die Herstellung der erforderlichen Prägewerkzeuge sind mit erheblichen Kosten und Energieaufwendungen verbunden. Es soll untersucht werden, ob durch den Einsatz von Ultraschall beim Prägen ein deutlich reduzierter Energieaufwand erreicht werden kann bei vergleichbar hohen Prägequalitäten im Leder. Dies würde zudem erlauben, Prägewerkzeuge kostengünstiger herzustellen, da hinsichtlich ihrer Temperaturstabilität und Festigkeit geringere Anforderungen bestehen.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Im Fokus des Projektes stehen sowohl die Grundlagen zur Wirkungsweise des Ultraschalls beim Lederprägen als auch die objektive, messtechnische Beurteilung der prozess- und materialabhängigen Umformparameter auf die erreichbare Prägequalität. Es erfolgt ein technischer und wirtschaftlicher Vergleich der statischen und rotativen Prägeprozesse mit und ohne Ultraschallanwendung.
Beim Ultraschallprägen sind geringere mechanische und thermische Belastungen für das zu prägende Material aber auch für die Prägewerkzeuge zu erwarten. Die geringeren Anforderungen an die Prägewerkzeuge ermöglichen es, preiswertere Materialien (Kunststoffe) und alternative additive Fertigungstechnologien zu nutzen. Im Projekt sollen beispielhaft solche Stempel entwickelt und auf ihre Eignung untersucht werden. Im Erfolgsfall wird eine höhere Flexibilität des Prägeprozesses erreicht, die einen schnellen Werkzeugwechsel und eine ökonomische Fertigung kleinerer Serien geprägter Leder zulässt.
NUTZEN | AUSBLICK
Überall dort, wo Leder mit den konventionellen Techniken bisher nur sehr schwer oder gar nicht stabil geprägt werden können, wo Materialbeschädigungen durch hohe Temperatur und Druck entstehen, kann das Prägen mit Ultraschall an Bedeutung gewinnen. Dies betrifft sowohl sehr weiche, sehr feste Leder als auch Leder mit speziellen prägeempfindlichen Zurichtungen.
Wenn mit deutlich geringerem Druck und Temperatur stabile und qualitativ hochwertige Prägungen im Leder erreicht werden können, sind Prägewerkzeuge aus Kunststoff sehr kundenspezifisch und mit reduziertem Material-, Personal- und Zeitaufwand durch additive Fertigung herstellbar. Eine Anwendung dieser Prägewerkzeuge für Kleinstserien und die Individualisierung von Lederprodukten verspricht ein hohes Nutzungspotential.
FORMALE ANGABEN
Programm: IGF
Förderkennzeichen: 21665 BR
Projektbeginn: 04.2021
Laufzeit: 30 Monate
PROJEKTBEARBEITER FILK
Dr. Ulrike Straßburger
PROJEKTPARTNER
André Hofmann, INT TU Dresden