AUFGABENSTELLUNG
Untersuchungsgegenstand im Projekt sind beschichtete Textilien, bestehend aus einem Technischen Textil als Trägerstruktur und einer Schlichte/Beschichtung als Auflage. Diese Textilflächen besitzen ein breites Anwendungsspektrum z. B. als Planen- und Markisenstoffe, Fußbodenbeläge, Möbelbezugsstoffe oder Transportbänder. Oftmals treten in der Anwendung durch mechanische Belastung Probleme wie Ablösen der Beschichtung, Faltenbildung und Ähnliches auf. Die wissenschaftlich-technische Problemstellung beinhaltet die Quantifizierung des Einflusses der Avivage auf der Faser/Filament, der Schlichte auf dem Garn oder der Beschichtung auf der textilen Fläche auf die resultierenden mechanischen Eigenschaften des Garns. Ziel hierbei ist es schon im Stadium des Garns eine Aussage über das Haftungsverhalten und/oder das mechanische Verhalten des späteren Verbundmaterials zu treffen. Gerade Diffusionsprozesse der Beschichtung in die textile Fläche und/oder chemische Reaktionen der verschiedenen Auflagen und Begleitstoffe beeinflussen die Festigkeit des Verbunds und damit auch alle Eigenschaften, welche durch die Verformbarkeit des Materials bestimmt werden.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Ziel des Projektes ist die modellhafte Quantifizierung des Einflusses verschiedener Auflagen und Begleitstoffe (Avivage, Schlichte oder Beschichtung) auf die mechanischen Eigenschaften des Garns, respektive auf die Eigenschaften des textilen Trägermaterials und des Verbundes. Auf Basis ausgewählter Kenngrößen (Haftfestigkeit, Eindringtiefe, …) sollen das mechanische Verhalten der Faser/des Filaments, des Garns oder der textilen Fläche analysiert und die Kompatibilität zwischen Textil und Beschichtung beurteilt werden.
NUTZEN | AUSBLICK
Die wirtschaftliche Problematik ist hierbei die Umstellung der Produktentwicklung auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters. Mit Hilfe der Forschungsergebnisse werden beschichtete Textilien länger anwendbar, ggf. bereits am Computer in ihren mechanischen Eigenschaften berechenbar und können andere Werkstoffe ersetzen und sind somit ressourcenschonend. Durch die Entwicklung von angepassten Textilrecyclingmaßnahmen wird die CO2-Bilanz positiv beeinflusst und die Grundlage zur nachhaltigen Anwendung von Textilien geschaffen.
FORMALE ANGABEN
Programm: IGF
Förderkennzeichen: 21428 BR
Projektbeginn: 10.2020
Laufzeit: 30 Monate
PROJEKTBEARBEITER FILK
Dr. Martin Strangfeld
PROJEKTPARTNER
Corinna Falck, STFI Chemnitz