AUFGABENSTELLUNG
Für die Zulassung von kollagenbasierten Medizinprodukten muss eine Reihe von Nachweisen erbracht werden, die belegen sollen, dass eine Immunantwort im Patienten ausgeschlossen werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei der Nachweis der erreichten Azellularität anhand der Messung des verbliebenen DNA-Gehaltes und der Nachweis des DNA-Fragmentierungsgrades. Bisherige Methoden zur Bestimmung des DNA-Gehaltes liefern besonders in dezellularisierten Kollagenprodukten falsch negative Ergebnisse und täuschen damit DNA-Freiheit vor.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Im Projekt soll daher eine neue Methode zur Bestimmung der DNA-Fragmentierung und -Quantität etabliert werden, da die bisherige DNA-Analytik nicht auf die in dezellularisierten Kollagenprodukten enthaltene fragmentierte DNA abgestimmt ist. Mit forensischen und in der Lebensmittelanalytik etablierten Methoden soll der real enthaltene DNA-Gehalt in dezellularisierten Kollagenimplantaten bestimmt werden und anschließend mit der unspezifischen Immunantwort humaner Immunzellen auf die dezellularisierten Kollagenprodukte korreliert werden.
NUTZEN | AUSBLICK
Lässt sich eine Korrelation zwischen der DNA-Quantität und -Qualität zur Immunogenität eines Biomaterials aufstellen, kann die Immunantwort anhand der Bestimmung der DNA vorhergesagt werden. Damit könnten die zeit- und kostenintensiven vorklinischen Untersuchungen zur Verträglichkeit des Produktes am Tier reduziert werden. Zusätzlich könnten bereits in einer frühen Phase der Entwicklung eines dezellularisierten Medizinproduktes vielversprechende Dezellularisierungsverfahren und immunkompatible Produkte über die Bestimmung des realen DNA-Gehaltes identifiziert werden. Dies kann zur effizienten und kostengünstigeren Entwicklung von Medizinprodukten beitragen.
FORMALE ANGABEN | PROJEKTBEARBEITER FILK | PROJEKTPARTNER |
Programm: INNO-KOM Förderkennzeichen: 49VF210004 Projektbeginn: 07.2021 Laufzeit: 24 Monate | Dr. Sandra Stenzel Franziska Ullm Dr. Ina Prade | keine |