AUFGABENSTELLUNG
Kollagen ist aufgrund seiner Biokompatibilität und Zellaffinität im Bereich der Wundheilung, Weichgeweberegeneration oder Wirkstofffreisetzung etabliert. Thermoplastische Polymere (PE, PET, PU, Silikon, PLA u. a.) finden in der Medizintechnik breite Anwendung für Einwegartikel, Nahtmaterial, Implantate, Drug-Delivery etc. Thermoplastisches Kollagen kombiniert die Eigenschaften dieser beiden Materialgruppen, ist aber bislang von technischer oder Lebensmittelqualität und daher nicht für medizinische Zwecke geeignet.
PROJEKTZIEL | ARBEITSHYPOTHESE
Ausgehend vom Rohstoff Tierhaut umfasst der Herstellungsprozess von thermoplastischem Kollagen eine Reihe chemischer und physikalischer Behandlungen. Das resultierende Pulver hat sich in Vorversuchen als nicht zellverträglich erwiesen. Im Projekt sollen sämtliche Prozessschritte neu evaluiert und die Zwischenprodukte hinsichtlich ihrer Biokompatibilität charakterisiert werden. Ziel ist es, den Prozess so zu optimieren, dass ein zellverträgliches Kollagenpulver resultiert, das mit thermoplastischen Verfahren zu Medizinprodukten verarbeitet werden kann.
NUTZEN | AUSBLICK
Medizinisch einsetzbares thermoplastisches Kollagen vereint die hervorragende Biokompatibilität und Zellaffinität des Biopolymers Kollagen mit thermoplastischen Verarbeitungseigenschaften. Damit eröffnet sich eine Formenvielfalt, die über die einfachen Geometrien kollagenbasierter Medizinprodukte (Folien, Vliese, Schwämme, Fäden) hinausgeht und dem Werkstoff Kollagen neue medizinische Anwendungsfelder erschließt.
FORMALE ANGABEN
Programm: INNO-KOM
Förderkennzeichen: 49VF200003
Projektbeginn: 09.2020
Laufzeit: 30 Monate
PROJEKTBEARBEITER FILK
Marit Baltzer
Dr. Enno Klüver
PROJEKTPARTNER
keine